Atlas Trekkers
Die Kassbah von Toubkal, eine Perle mitten im Dorf Imlil im Atlasgebirge
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avatarBy Lhabib Lachil, 2023-10-17
 Imposant und erhaben wie eine Festung thront sie über den saftig grünen Tälern der kleinen Berber-Dörfer. Sie ist der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Wandertouren, bei denen sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.
Doch es gibt noch weitaus mehr Gründe, warum ihr diesen magischen Ort unbedingt einmal bereisen solltet, ich verrate euch, welche das sind. Etwa neunzig Minuten dauert die Fahrt vom Flughafen in Marrakesch zum kleinen Berber-Dorf Imlil.
Die Sonne sinkt langsam zum Horizont hinab und wir versuchen, vor Beginn der Dunkelheit so viele Eindrücke wie möglich von diesem Land aufzusaugen, das fremd und faszinierend zugleich auf uns wirkt. Plötzlich hält der Wagen an, der Fahrer bittet uns auszusteigen, doch am Ziel sind wir noch nicht. Die letzten Meter zur Eco-Lodge Kasbah du Toubkal müssen wir zu Fuß zurücklegen, das Gepäck tragen ein paar Mulis. Die Wege sind nicht für motorisierte Fahrzeuge gemacht – ohne die Maultiere geht hier im Hohen Atlas daher nichts. Fünfzehn Minuten dauert der steile Weg über steinige Trampelpfade hinauf, dann stehen wir vor einem großen, schweren Holztor und klopfen an. Ich fühle mich ein wenig wie bei Sesam öffne dich im Märchen “Ali Baba und die vierzig Räuber.
Wir werden freundlich willkommen geheißen, durchschreiten einen Garten und betreten den großen Saal der Kasbah. Mit all den flackernden Laternen und von Hand gewebten Teppichen sieht er aus, als sei er einem Märchen aus 1001 Nacht entsprungen.  Ganz nach Berber-Tradition dürfen wir unsere Hände mit Rosenwasser benetzen, bevor wir auf den gemütlichen Sitzpolstern Platz nehmen und Datteln, Milch und einen “Berber-Whiskey” serviert bekommen. Bei letzterem handelt es sich übrigens um marokkanischen Minztee, denn Alkohol wird auf der Kasbah du Toubkal nicht ausgeschenkt. Nach der langen Reise freuen wir uns über das üppige Abendessen, das aus lokale Spezialitäten besteht: Suppe, Salat, viel Gemüse und Couscous – auch Vegetarier müssen hier nicht verhungern. Dazu gibt es frisch gebackenes Brot, das eine Frau des Dorfes von Hand herstellt. Als die Müdigkeit uns einholt, gehen wir auf unsere Zimmer.
Meins ist geräumig und rustikal, vor allem über die Fußbodenheizung freue ich mich, denn jetzt im September kann es in dieser Region nachts schon ziemlich kühl werden. Bis auf den morgendlichen Ruf des Imams ist es herrlich leise, es gibt keinen Fernseher und kein WLAN auf den Zimmer – wer sich mal in Sachen Digital Detox ausprobieren möchte, ist hier richtig. Und weil dieser Ort so besonders ist, zählt er zu den National Geographic Unique Lodges of the World.